SWALLOWS
«In The Shadows Of The Seven Stars» (Emperor Penguin Records)
Das amerikanische Sextett Swallows steht mit ihrem aktuellen Werk «In The Shadows Of The Seven Stars» in der Tradition von Mörderballaden von Künstlern wie Nick Cave & Kylie Minogue («Where The Wild Roses Grow»), den Dixie Chicks («Goodbye Earl») oder Lyle Lovetts «L.A. County». Im dritten Werk (ohne Livealbum und EP) der sechsköpfigen Band um Sänger Jeff Grandall geht es um den Mord an Frances Coles in der Nähe von London im Jahre 1891. Die Tat wurde mit Jack The Ripper in Verbindung gebracht. Ob der legendäre Mörder es wirklich getan hat, ist aber unsicher. Swallows setzen diese tragische Geschichte, Frances Coles wurde gerade mal 32 Jahre alt und verdiente sich ihren Lebensunterhalt als Prostituierte, mit viel Atmosphäre, Dunkelheit und Traurigkeit um. Dass die Swallows sich für die musikalische Umsetzung dieser düsteren Geschichte bei Bands Tom Waits, Tindersticks, Rolling Stones und natürlich Nick Cave bedient, macht irgendwie Sinn. Der düster, atmosphärisch dichte Auftakt «The Boneyard» würde auch gut einem Tom Waits zu Gesicht stehen. «Wrecking Ball» mahnt, zumindest zu Beginn an die Tindersticks und Waits, bevor der Song bei der Zeile «The Queen Don’t Know Where The Winds Will Blow» rockig ausbricht. Das blues-rockige «Dead And Gone» lässt die guten alten Stones aufleben. Die haben sich ja auch schon in Songs wie «Sympathy For The Devil» mit den dunklen Seiten des Lebens beschäftigt. «Waterlight» ist dann wieder ein Song in guter alter Tom Waits Manier. Rau, kratzig und zuweilen schräg. Im behutsamen Indiefolk-Song «Grace» stellen die Swallows fest: «Oh, It’s Better When You’re Gone.» Frances Coles hatte von Anfang fast keine Chance. Das schwere »Gravediggers» schleppt sich dahin wie ein Leichenzug, angeführt von Tom Waits. Die düster traurige Ballade «Round About Me» beendet das Album schon fast versöhnlich: « Long Have I Traveled.
Long Have I Run. Your Voice Around Me. This Journey Is Done.»


8.5 out of 10

Robert Pally  
<zurück>