Donovan's Brain
«Faith In Failure» (Career Records)
Im Eröffnungstrack des aktuellen Albums von Donovans Brain singt Ron Sanchez, Sänger, Multiinstrumentalist und Mastermind der Band: «I Am So Tired Now, There Is Nothing Left To Do». Die zehn Tracks auf dem bereits fünfzehnten Werk der US-Band zeigen ein anderes Bild: Der vielschichtige und offene Psych-Pop klingt frisch und aufregend wie ehe und je. Dies hat neben Sanchez kompositorischem Geschick auch mit dem offenen Gefüge der Band zu tun. Sanchez arbeitet mit Gästen, die aus so unterschiedlichen Bands wie den Windbreakers, Long Ryders, Rain Parade, Spinal Tap, Radio Birdman, Man, Help Yourself oder Atomic Rooster kommen. Diese Gäste halten die Band und den Sound frisch. Auf «Faith In Failure» sind die beiden letzten Kompostionen von Bobby Sutliff (Windbreakers), der 2022 verstorbenen ist, zu hören. Das Album ist ihm, aber auch Drummer Ric Parnell (Spinal Tap, Atomic Rooster), der ebenfalls im letzten Jahr gestorben ist, gewidmet. Im ersten Druchgang fallen die Songs «Hated» und das Instrumental «It's All Opening Up» auf. Das düstere «Hated» passt gut in unsere nicht gerade liebevolle Zeit. Das schleppende und stimmige «It's All Opening Up» mahnt an Pink Floyd. Auch das zähflüssige und zuweilen sphärische «Biscuit Tin» hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Der Titeltrack ist eine dezent schwermütige Janglepop-Nummer mit Synth-Pop-Einschüben. «Disappearing Firelight» stellt Bezüge zum Gitarrensound von Dream Syndicate her. Und «Not For Me, Anyway» ist geruhsam angerauter Paisley-Underground der Sorte Soft Boys, Rain Parade oder The Three O'Clock. Überzeugend wie immer!!


8 out of 10

Robert Pally  
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